US-Transportfirma stellt Flüge nach Vorwurf der Waffenlieferung nach Venezuela ein
Die US-Firma 21 Air stellt ihren Flugbetrieb nach Venezuela ein. Am 5. Februar hatte Endes Palencia, General der Bolivarischen Nationalgarde, die Nachricht verbreitet, dass die Behörden des südamerikanischen Landes eine Lieferung von Waffen und Rüstungstechnik von Miami nach Valencia aufgedeckt hätten. Eine Boeing 767 von 21 Air habe Anfang dieser Woche 19 Sturmgewehre, Zielfernrohre, Funkantennen und anderes Material an Bord gehabt. Anwälte der Firma aus dem US-Bundesstaat North Carolina widersprachen der Darstellung. Um die Sicherheit der Besatzung und der Technik zu gewährleisten stellt die Firma Flüge nach Venezuela ein „bis die politische Krise beendet“ ist.
Adolfo Moreno, der Mehrheitseigentümer von 21 Air, hat neben dieser auch 13 weitere Luftfahrtfirmen. Zwei der Firmen teilten sich mit Gemini Air Cargo in Miami eine gemeinsame Adresse. Auch der Chef der Qualitätsprüfung von 21 Air arbeitete für Gemini Air Cargo – in den Jahren 1996 und 1997. Nach dem Beginn des US-Krieges gegen den Terror im Jahr 2001 nutzt der US-Auslandsgeheimdienst CIA Gemini Air Cargo für so genannte „Rendition Flights“, bei denen Terrorverdächtige in geheime Gefängnisse verschleppt wurden.
Experten zeigten sich über die Größe, die Art und den Transportweg der Lieferung verwundert. Scott Stewart, der Vizepräsident des CIA-nahen Beratungsunternehmens Stratfor beispielsweise merkte an, dass es untypisch wäre, wenn die US-Regierung Waffen nach Venezuela schmuggelte, die dort nicht benutzt werden. Im Falle des Syrien-Krieges hatte die CIA Waffen sowjetischer Bauart aus der Ukraine nach Syrien geschmuggelt, da die Typen baugleich zu den verwendeten syrischen Waffen sind. Andere zweifelten an, ob es sinnvoll sei, über offizielle Flughäfen wie beispielsweise den Flughafen von Valencia, der drittgrößten Stadt des Landes, Waffen zu schmuggeln.
mcclatchy / ch-aviation / twitter
Erschienen auf: amerika21.de, 16.02.2019.