Evo Morales erneut zu Staatsbesuch in Russland
Der bolivianische Präsident Evo Morales hat sich für den zweiten Staatsbesuch binnen eines Jahres in der russischen Hauptstadt Moskau aufgehalten. Das Staatsoberhaupt des südamerikanischen Landes traf unter anderem den russischen Präsidenten Wladimir Putin und lobte die umfangreiche bilaterale Zusammenarbeit. Die beiden Politiker unterzeichneten insgesamt sieben Abkommen über die Zusammenarbeit im Energie-, Industrie-, Landwirtschafts- und Militärsektor. Morales erklärte während des Besuchs, dass sein Land mit der Verarbeitung von Lithium begonnen habe. Laut dem Präsidenten befinden sich 50 bis 70 Prozent der weltweiten Reserven des Metalls im bolivianischen Salar de Uyuni, der größten Salzpfanne der Erde. Lithium wird unter anderem benötigt, um Akkus von Computern, Mobiltelefonen und Elektroautos herzustellen. Zum Zweck der Ausbeutung und Verarbeitung des Lithiums unterschrieb Morales ein Abkommen über die Zusammenarbeit des staatlichen Erdöl- und Erdgasunternehmens YPFB mit russischen Partnern. Der russische Präsident Putin bestätigte, dass sich sein Land an der interozeanischen Eisenbahnverbindung zwischen Peru und Brasilien beteiligen wird. Die 3.750 km lange Strecke dieser angedachten Eisenbahnverbindung führt auch durch Bolivien. Morales bedankte sich für die russische Beteiligung an der Ressourcenausbeutung und -verarbeitung sowie am Ausbau des Eisenbahnnetzes und dem Bau eines Kernforschungszentrums in der Stadt El Alto. Neben bilateralen Wirtschaftsfragen diskutierten die beiden Präsidenten auch verschiedene internationale Angelegenheiten. In der Frage der Venezuela-Krise wandten sich Putin und Morales gegen äußere Einmischungen und äußerten ihre Hoffnung, dass der derzeit mit Vermittlung Norwegens durchgeführte Dialog zwischen der Regierung und der Opposition zu einer Lösung führen wird.
mercopress / efe / tsur
Erschienen auf: amerika21.de, 16.07.2019.