Linke-Bundestagsabgeordnete wollen Friedensnobelpreis für Ärztebrigade aus Kuba
Zwölf Bundestagsabgeordnete der Linkspartei haben die kubanische Henry-Reeve-Brigade für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Dies gab Zaklin Nastic, Sprecherin für Menschenrechtspolitik der Fraktion Die Linke, bekannt. In ihrem Nominierungsschreiben an das zuständige Nobelpreiskomitee in Oslo vom 18. November 2020 verweisen die Parlamentarier unter anderem auf das Engagement der Brigade zur Eindämmung der Coronapandemie und bei der Behandlung von Covid-Patienten in 22 Ländern, darunter Italien, das früh besonders schwer betroffen war. Kuba entwickle derzeit zudem einen Impfstoff gegen das neuartige SARS-CoV-2-Virus, der anderen Ländern kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll.
Die Brigade Henry Reeve habe in den 15 Jahren seit ihrer Gründung rund vier Millionen Menschen in Afrika, Asien, Europa, Mittel- und Südamerika und Ozeanien behandelt und circa 90.000 Menschenleben gerettet. Die Abgeordneten der Partei Die Linke schließen sich mit ihrer Initiative einer weltweiten Kampagne zur Verleihung des Nobelpreises an die kubanischen Ärzte an. Nachdem die Brigade wenige Monate nach dem Beginn der Covid-19-Pandemie bereits in vielen Ländern aktiv war, engagierten sich zahlreiche Solidaritätskomitees für eine Nominierung (amerika21 berichtete).
Von Seiten der internationalen Initiativen wird die „großartige Solidarität und Selbstlosigkeit“ hervorgehoben, mit der die Ärzte „Tausende Leben gerettet haben, indem sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten“. Die Brigade war 2005 vom kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro als „Internationales Kontingent von auf Katastrophen und schwere Epidemien spezialisierten Ärzten – Henry Reeve“ ins Leben gerufen worden. Es leistete unter anderem humanitäre Hilfe während der Ebola-Epidemie in Afrika und nach der Erdbeben-Katastrophe in Haiti. Benannt ist es nach dem US-Amerikaner Henry Reeve, der sich ab 1869 am kubanischen Freiheitskrieg gegen die spanische Kolonialmacht beteiligte.