»Dora meldet...« — Sándor Radó
English · Francais · | · RSS

David X. Noack

Kritische Perspektiven auf Geschichte und internationale Politik

Experten: „Waffentransport Kubas nach Nordkorea bricht Sanktionen“

Die Ladung des im Juli von panamaischen Behörden gestoppten nordkoreanischen Frachtschiffs bricht nach Angaben von UN-Vertretern die Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea. Auf dem Schiff Chong Chon Gang, auf dem Weg von Kuba nach Nordkorea, befanden sich insgesamt 240 metrische Tonnen an Waffen. Laut den UN-Sicherheitsratsresolutionen 1718, 1874, 2087 und 2094 ist der Export von größeren Waffensystemen nach Nordkorea verboten. Die kubanische Regierung verteidigt sich, dass die vor allem veralteteten Systeme nicht zum Verkauf standen, sondern lediglich zur Reparatur nach Ostasien verschickt wurden. Die Regierung Panamas bat daraufhin den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um die Entsendung einer technischen Kommission, um die Fracht zu untersuchen. Sechs US-amerikanische und britische Waffenexperten trafen daraufhin in dem mittelamerikanischen Land ein.

Die 38 nordkoreanischen Seeleute, die Waffentechnik und das Frachtschiff befinden sich weiterhin in der Obhut der panamaischen Sicherheitsbehörden. Der Zucker, unter dem die Waffen versteckt waren, bleibt ebenso in dem mittelamerikanischen Land. Die konservative Regierung erwägt derzeit, den konfiszierten Zucker zu verkaufen, um ihn zu Ethanol verarbeiten zu lassen. Die kubanische Regierung beharrt darauf, dass die Waffen wieder zurückgeschickt werden.

Die kubanisch-nordkoreanischen Beziehungen gestalteten sich nicht immer einfach. In den 1960er Jahren importierte Kuba aus dem ostasiatischen Land kaum Güter, da sich die kubanische Regierung nicht von der Qualität der nordkoreanischen Güter überzeugt zeigte. Die Beziehungen verbesserten sich jedoch mit der Zeit. In den 1980er Jahren schickte die Regierung Nordkoreas „hunderttausend Kalaschnikow-Maschinengewehre und die zugehörige Munition“, um Kubas Verteidigungsfähigkeit zu steigern, wie Fidel Castro kürzlich sagte.

(guardian/herald/ria)

amerika21.de, 03.09.2013

Leave a Reply

Neueste Kommentare